Shopfloor – Die Implementierung bei S&D
Strukturiertes Management für optimale Fertigungsprozesse
In der modernen Fertigungsindustrie ist der Begriff „Shopfloor“ zu einem zentralen Konzept geworden. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Ausdruck und welche Bedeutung hat er in der heutigen Produktionswelt?
Der Begriff „Shopfloor“ stammt aus dem Englischen und bezieht sich auf die physische Ebene einer Fertigungsanlage- oder stätte, in der die tatsächliche Produktion stattfindet. Das Shopfloor Konzept umfasst jedoch weit mehr als nur die räumliche Dimension. Es handelt sich vielmehr um eine ganzheitliche Herangehensweise an die Fertigung, die darauf abzielt, Effizienz, Qualität und Flexibilität zu maximieren. Das Shopfloor-Management selbst ist Bestandteil des Lean Management, wobei der Ursprung der Lean-Philosophie im Produktions- und Logistikmanagement liegt. Die Firma Toyota setzte erstmals Ende der 40er-Jahre „Lean Production“ ein, um Prozesse zu streichen, die keinen Wert für das Endprodukt hatten. Seitdem hat sich das Lean-Denken immer mehr auch auf andere Branchen und Unternehmensbereiche ausgebreitet.
Der Kern des Shopfloor Konzepts liegt nun konkret darin, dass es als Management-Tool Unternehmen ermöglicht, ihre Fertigungsprozesse zu optimieren und besser auf sich verändernde Marktanforderungen zu reagieren. Durch die Implementierung von Shopfloor-Management-Systemen können Unternehmen Echtzeitdaten über ihre Produktion sammeln, analysieren und nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies führt zu einer Steigerung der Effizienz, einer Reduzierung der Ausschussrate und einer verbesserten Produktqualität. Hierbei geht es konkret aber nicht um die Produktionsabläufe an sich. Es geht im Wesentlichen um die Vermeidung von Nebenzeiten, wie die Vermeidung von z.B. unnötigen Suchzeiten durch fehlende Organisation und fehlende Prozesse.
Shopfloor in der Praxis
Für Lohnfertiger in der Blech- und Metallverarbeitung ergeben sich durch die Implementierung des Shopfloor Konzepts zahlreiche Vorteile. Es ermöglicht eine genauere Überwachung und Steuerung der Fertigungsprozesse, was die Kostenkontrolle und die Termintreue verbessert. Die Stillstandzeiten und Ressourcenverschwendung wird deutlich reduziert und eine schnelle Anpassung an neue Aufträge und Produktanforderungen ist grundsätzlich gegeben.
Um das Shopfloor Konzept umzusetzen, haben wir bei der S&D in diesem Jahr auf eine umfassende Schulung unserer Mitarbeiter gesetzt. Dabei werden alle Mitarbeiter in die Optimierung der Fertigungsprozesse einbezogen. Ihre Erfahrung und ihr Fachwissen sind wertvolle Beiträge, die in den wöchentlich stattfindenden Shopfloor-Treffen die in jeder Abteilung durchgeführt werden. Darüber hinaus findet ein Abteilungsübergreifendes Treffen aller Abteilungsleiter statt, wodurch im Besonderen die Interessen anderer Abteilungen in wichtige Überlegungen einbezogen werden.
Während der Treffen bespricht man speziell gestalteten Shopfloor-Board aktuelle Verbesserungsideen, Probleme, Reklamationen und Kennzahlen, die helfen sollen, die Unternehmensprozesse weiter zu verbessern.
Die Prinzipien des Shopfloor-Managements sind dabei:
- sich vor Ort ein Bild der realen Situation zu verschaffen, um diese zu verstehen und zu analysieren.
- Betroffene zu Beteiligen zu machen und Mitarbeiter als Experten vor Ort in die jeweilige Situation einzubeziehen.Verschwendungen und Probleme vor Ort zu erkennen und die Ursachen dafür zu analysieren.gemeinsame Ziele zu setzen und die kurz- und langfristigen Maßnahmen festzulegen.
- Verbesserungen mit Hilfe aller relevanten Beteiligten umzusetzen, diese zu prüfen und zu standardisieren und am Ende am Board auch zu visualisieren.
- gemeinsame Ziele zu setzen und die kurz- und langfristigen Maßnahmen festzulegen.
- Verbesserungen mit Hilfe aller relevanten Beteiligten umzusetzen, diese zu prüfen und zu standardisieren und am Ende am Board auch zu visualisieren.
Shopfloor-Management bei S&D Blechtechnologie
Wir bei S&D stehen erst am Anfang der Shopfloor-Management-Reise, aber wir konnten bereits wesentliche Verbesserungen erfahren. Dabei ist die Kommunikation in den Abteilungen und in den abteilungsübergreifenden Gesprächen verbessert worden, weil jeder sich für die Ideen des oder der anderen Kolleginnen und Kollegen stark interessiert. Pro-aktiv gehen Kollegen mit guten Ideen aufeinander zu, auch dann, wenn es nicht den eigenen Arbeitsbereich betrifft. So konnten wir in den ersten drei Monaten bereits über 30 Verbesserungsvorschläge realisieren. Zudem sind durch diese Vorschläge die Prozesse im Unternehmen nochmals verbessert worden und auch die Ordnung würde im Unternehmen nochmals optimiert.
Insgesamt ist das Shopfloor-Management für uns ein entscheidendes Instrument für Unternehmen in der Fertigungsindustrie, um damit die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und sich den Herausforderungen von ständig wandelnden Wirtschaftsinteressen erfolgreich zu stellen. Es ermöglicht eine deutlich verbesserte Steuerung der Produktion, eine höhere Qualität der Prozesse und Produkte und die Flexibilität, um bei Bedarf auf Marktveränderungen zu reagieren – eine Strategie, die für uns in der heutigen Industrielandschaft unverzichtbar ist.
Zudem zahlt das System des Shopfloor-Management aus unserer Sicht extrem auf das Wirken eines nachhaltig agierenden Wirtschaftsakteurs ein. Denn da wo wir Verschwendung vermeiden entsteht zwangsläufig Nachhaltigkeit.
Ein großes Dankeschön geht an ed-Media für die Schulung unseres Teams
Quelle: Shopfloor-Management – Potenziale mit einfachen Mitteln erschließen / Springer Vieweg – Verlag / Herausgeber: ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft / ISBN 978-3-662-58489-7